Mein persönliches Highlight: VOX - das perfekte Dinner

Wen es interessiert, wie ich die Produktionszeit des "perfekten Dinners" auf VOX erfahren wird hier fündig. Der Produktionszeitraum für die Sendewoche vom 05. bis 09. März war gleich zu Anfang des Jahres - also etwa acht Wochen vor der Sendung.

Mit meinem Gastgebertag am Freitag endet eine anstrengende Woche und vorerst auch dieser Blog. Zu einem Stern habe ich es zwar nicht gebracht, aber kochen, das hab ich gelernt.

Sonntag, 1. Januar 2012

50. Finale in sechs Teilen - TEIL 1

Mein Hund hat Kortison bekommen, was zur Folge hat, dass er einen übertriebenen Harndrang hat. Dies wiederum bedeutet, dass man nicht mehr als zwei Minuten Zeit hat sich Schuhe und einen Mantel überzuwerfen, damit er gerade noch - sehr zur Freude der Nachbarn - den Eingangsbereich erreicht um diesen mit menschlichen Mengen zu zu schiffen. Dies ganze in regelmäßigen Intervallen von drei Stunden, tags wie nachts. Seit fünf Tagen. Auch über den Jahreswechsel. Ich bin am Ende. 
Das fängt ja gut an. Der Start in das neue Jahr beginnt mit einem dicken Schädel und Kofferpacken. Sieben Tage, sechs Nächte. Die Fernsehshow "Das perfekte Dinner!" wird sechs Jahre alt und ich bin dabei. Zur Sondersendung macht man es sich nicht so einfach und produziert in ganz Deutschland. Um ein bisschen Würze in die Show zu bringen hat man vier ambitionierte Hobbyköche zusammengetrieben und das ganze mit einem Profi geschmacklich abgerundet. Nur wer das ist, werden wir wohl erst im Laufe der kommende Woche erfahren. Heute hier, morgen dort. Vier mal dinieren, vier mal Interview und vier mal bewerten. So läuft die Show. Was ziehe ich bloß an? Was nehme ich nur mit? Es sind ja nicht nur Kleidung, mein Leben muss ja auch noch mit. Ich bin nur froh, dass der Hund die nächsten sieben Tage nicht mein Problem sein wird. Ein Koffer eine Tasche, mehr ist nicht drin. Für die Kameras müssen Alternativen her. Jeanshosen, Stoffhosen, Hemden, T-Shirts, Kapuzenshirts für die Nachmittage, schwarze Schuhe für den Abend. Nicht überkandidelt, aber auch nicht zu schäbig. Eigentlich so, wie ich immer bin. Bleib doch einfach ganz Du selbst. Oh weh, wenn ich das machen würde, dann bin ich vermutlich sofort unten durch. Mit den verlorenen Kilos ist das auch gar nicht mehr so einfach. Ich passe zwar wieder in meine alten Sachen, aber die sind wie gesagt halt alt. Ein Blick auf die Uhr. Noch drei Stunden bis Abfahrt. Der Magen meldet sich. Essen geht nicht. Vorfreude und Nervosität teilen sich den Hormonhaushalt und spielen freudig erregt mit meinen Drüsen. 


Undankbarerweise beginnt die Tour mit einer Fahrt durch die Nacht auf einen Sonntag Abend. Alle Reisen gebucht, Plätze reserviert, die Hotels bestätigt. Mein Platz im Zug im letzten Wagen. Stille Hoffnung, dass es da vielleicht nicht ganz so voll sein wird. Pustekochen; Die Bahn hat fünf Minuten vor Einfahrt des Zuges überlegt, die Wagenreihenfolge zu tauschen. Was nun folgt ist Chemieunterricht zum anfassen. Die Teile kommen in Bewegung. Genau so, als ob Wasser anfängt zu kochen. Die Teile stoßen zusammen. Durch Reibung entsteht Wärme und schließlich unerträglich erhitzte Gemüter. Als der Zug einfährt ist die anfänglich ruhige Stimmung nahezu am Überkochen. Von Abschnitt F zurück zu Abschnitt A. Mein Gepäck ist weder klein noch leicht und ich habe große Sorge den "Trümmer" überhaupt im Wagen verstauen zu können. Freie Plätze - Fehlanzeige. Der Koffer ausser Sichtweite. Damit kann ich ja gar nicht gut umgehen. Die Mitreisenden größtenteils müde und nicht sonderlich angespannt. Reiselust hat hier keiner so richtig. Aber früher fahren wollte man natürlich auch nicht. Ein typischer Sonntag Abend in der Bahn. Mein Sitznachbar ein junger Mann. Im Prinzip ein ruhiger Vertreter. Allerdings stieß er regelmäßig von dem Käse-Paprikabrot auf, dass er aß. Zwei einhalb Stunden gerade sitzen. Die Taschen zwischen den Füßen und während Dunkelheit nützt einem auch der schönste Fensterplatz nichts. Happy New Year.

Ankunft in Frankfurt. Eine Stadt, in und in dessen Dunstkreis ich neun Jahre meines Lebens verbracht hatte. Das ist zwar schon länger her, aber die Erinnerungen so frisch wie nie. Gerade zu die Kaiserstraße, links das Gallusviertel, rechts geht's zum Main. Der Bahnhofsvorplatz hat nichts von seinem Charme eingebüßt. Und dann natürlich für deutsche Städte eher einmalig die Hochhauskultur. Ich finde das ja recht imposant. 

Mit dem Taxi ab ins Hotel und einchecken. In einer Stadt wie Frankfurt möchte ich ein Zimmer, dass schön hoch liegt. Mein Wunsch mir erfüllt. Ganz von alleine. Aber wie auch schon früher, als ich noch häufiger in Hotels übernachte müsste liegt mein Zimmer am Ende des Ganges. Früher hatten Kollegen und ich diese Zimmer immer die indischen Zimmer genannt. 

Also ab auf's Zimmer und das war's. Zum Ausgehen zu spät zum Schlafen noch zu früh. Zeit sich Gedanken zu machen. Ich schaue mir die Skyline an. Nun gibt es kein zurück. In sieben Tagen ist der ganze Spuk vorbei. Hoffentlich sind die anderen nett. Hoffentlich klappt alles so, wie ich mir das denke. Ohne meine Freunde, denen an dieser Stelle von ganzem Herzen gedankt sei, hätte ich nicht die Ruhe, mit der ich hier nun auf mein Fernsehdebüt warte. 

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